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Kann man Salsa lernen, oder muss man sie in die Wiege gelegt bekommen, um sie „im Blut“ zu haben? Diese Frage führte 2002 zur Gründung des Projekts „d-son“, das als autodidaktischer Arbeitskreis von experimentierfreudigen Musikern startete.

Der Saxophonist Bilan Franz, Gründer und langjähriger „Mastermind“ der Aachener Band „Salsa Caliente“ und der Schlagzeuger Frank Ebel, der ebenfalls einige Jahre bei Salsa Caliente aktiv war, stellten immer wieder fest, dass sich die „Latino-Originale“ und die „Einheimischen“ auf eine merkwürdige Weise fremd blieben, obwohl sie doch über Jahre gemeinsam Musik machten.

Es war klar: Die Salsa würde hier zu Lande erst dann ankommen, wenn sie von heimischen Musikern neu verstanden und in eine hiesige, eigene Ausdrucksform weiterentwickelt wird – eben nicht als bloßer Kulturimport, sondern als eine respektvolle, verinnerlichende Transformation.

Diese Erkenntnis war die Initialzündung für die autodidaktische Gruppe „d-son“, die Bilan und Frank zusammen mit dem Bassisten Hans-Jörg Elsen gründeten, um der Sache weiter auf den Grund zu gehen. Der Name „d-son“ stand dabei von Anfang an für die Verbindung der roots: „d“ für die deutsche Herkunft der Musiker, „son“ für den kubanischen Urvater der Salsa. Damit war der Grundstein gelegt, und aus dem anfänglichen Trio erwuchs über die Jahre die heutige große, internationale Besetzung. So spielte sich d-son in die Herzen der Salsa-Tänzer in der Euregio, deren Feedback für die Musiker Ansporn und Inspiration zugleich war.

2015 stieß die Entwicklung der Band dann an eine natürliche Grenze: Sie spielte mittlerweile auf einem Niveau, das mit Amateurmusikern alleine nicht weiter ausgebaut werden konnte. Die Konsequenz: Die „d-son“-Philosophie musste weitergedacht werden, und zwar über das rein Musikalische hinaus. Die Band konnte sich nur gemeinsam mit der gesamten Salsa-Szene weiterentwickeln. Gemeinsam – das heißt im Schulterschluss zwischen Musikern und Tänzern.

Um die weitere Entwicklung sicherzustellen, entschlossen sich die Gründer, das gesamte Projekt „d-son“ in einen gemeinnützigen Verein zu überführen und um den Bereich „Tanz“ zu erweitern. Der „d-son e.V.“ ging im März 2016 an den Start, um das nächste Kapitel in der d-son-Erfolgsgeschichte zu schreiben.